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DH-Projekte

Laufende DH-Projekte

Digital Humanities Infrastructure Austria

Projektleitung Georg Vogeler (Graz)
Projektmitarbeiter:innen Christina Antenhofer (Salzburg); Alan van Beek (Salzburg); Karoline Döring (Salzburg); Peter Färberböck (Salzburg/Krems); Julia Hintersteiner (Salzburg); Isabella Nicka (Salzburg/Krems); Martin Schäler (Salzburg); Lina Maria Zangerl (Salzburg); Katharina Zeppezauer-Wachauer (Salzburg)
Zuordnung Geschichte, Germanistik, Informatik, Kunstgeschichte
Laufzeit 03/2023–06/2026
Website und Kontakt https://www.dhinfra.at/
Fördergeber BMBWF
Abstract DHInfra.at baut eine Infrastruktur für digital gestützte Forschung in den österreichischen Geisteswissenschaften auf. Sie füllt die Lücke zwischen Standardangeboten in den Kulturerbeinstitutionen (Digitalisierung), im Forschungsdatenmanagement (kuratierte und integrierte Repositorien vs. institutionellen Repositorien), bei Softwarelösungen (fachspezifische Open Source-Produkte), und den High Performance Computing-Angeboten für die Natur-, Technik- und Lebenswissenschaften bei der Verarbeitung großer Datenmengen mit maschinellem Lernen. Es ist geplant, bedarfsgerecht Geräte zur Digitalisierung und Storage von Daten aus den Kulturerbeinstitutionen sowie Hardware für Forschung mit und produktiven Einsatz von Machine Learning-Verfahren zu beschaffen und zu implementieren. Open Source Software wird den spezifischen Bedürfnissen der Community angepasst und weiterentwickelt. Das existierende CLARIAH-AT-Konsortium erleichtert Governance und langfristige Pflege der Infrastruktur.
Die in DiTAH begonnenen Maßnahmen zum Aufbau des DH-Helpdesk werden im Projekt weitergeführt. Darüber hinaus werden derzeit an den beteiligten Standorten Nutzungsszenarien und Kompetenzen in den fünf Feldern Data Capturing und Enhanced Images Sensing, Open Source Software, Datenmanagement und Repositorien, Infrastructure as a Service und Machine Learning erhoben, um den konkreten Bedarf an Hardware für die gemeinsame Infrastruktur zu bestimmen.
Prof.in Dr.in Christina Antenhofer übernimmt für die PLUS die Leitung der Projektarbeiten. Dr.in Karoline Döring entwickelt und begleitet die laufende Bedarfserhebung. Die weiteren IZMF-Mitglieder Dr. Alan van Beek, Peter Färberböck, M.A., Julia Hintersteiner, M.A., Dr.in Isabella Nicka und Dr.in Lina Maria Zangerl erarbeiten aktuell gemeinsam mit Prof. Dr. Martin Schäler von der DAS-Fakultät die verschiedenen Testszenarien für die an der PLUS angeschaffte Hardware.

Digitale Transformation der Österreichischen Geisteswissenschaften

Projektleitung Georg Vogeler (Graz)
Projektmitarbeiter:innen Christina Antenhofer (Salzburg); Alan van Beek (Salzburg); Karoline Döring (Salzburg); Peter Färberböck (Salzburg/Krems); Julia Hintersteiner (Salzburg); Isabella Nicka (Salzburg/Krems); Lina Maria Zangerl (Salzburg); Katharina Zeppezauer-Wachauer (Salzburg)
Zuordnung Geschichte, Germanistik, Kunstgeschichte
Laufzeit 5/2020‒12/2024
Website und Kontakt https://ditah.at//
Fördergeber BMBWF
Abstract Die PLUS bietet eine breite Palette von Lehrveranstaltungen, Datenschätzen und Forschungen im Bereich der DH an. Im Rahmen von DiTAH arbeiten Geisteswissenschaftler:innen der gesellschaftswissenschaftlichen (GW) und der kulturwissenschaftlichen (KW) Fakultät mit Informatiker:innen von der Fakultät für Digitale und Analytische Wissenschaften (DAS) und den IT-Services der PLUS eng zusammen. Diese interdisziplinäre Herangehensweise auf Basis der drei Säulen „Infrastruktur“, „Methoden und Tools“ und „Wissenstransfer“ ermöglicht es, komplexe Forschungsfragen zu bearbeiten und innovative Lösungen zu entwickeln, die der Vermittlung und dem Ausbau digitaler Kompetenzen, Methoden und Infrastrukturen dienen.
Der DiTAH-Verbund der drei Fakultäten GW, KW und DAS hat drei wesentliche Aufgaben zum Ziel: Erstens die Schaffung eines DH-Helpdesk für Consulting, Dissemination und Koordination. Er optimiert die Zusammenarbeit der DH-Forschenden sowie die DH-Lehre an der PLUS; zweitens die Intensivierung der DH-Lehre an der PLUS. Die Studierenden lernen an allen drei Fakultäten, wie DH-Methoden angewandt werden und welche Möglichkeiten sie aus disziplinärer oder interdisziplinärer Perspektive bieten; drittens die Evaluierung von Datenmodellen und Datenaufbereitungen im Kontext von Semantic Web und LOD im Cultural-Heritage-Bereich. Dabei wird im Rahmen eines kleineren DiTAH-Teilprojektes erhoben, welche Bedeutung semantischen Annotationen und Verknüpfungen zu übergeordneten Ontologien zukommt, damit Daten aus DH-Projekten im Sinne von Big(ger) Data analysiert werden können und in verschiedenen Szenarien nachnutzbar sind.
Eine Bündelung der DH-Aktivitäten in Forschung und Lehre erfolgt am IZMF, wo seit Oktober 2023 die interdisziplinäre Studienergänzung zu Mittelalter und Frühneuzeit mit einem DH-Schwerpunkt angeboten wird und die beiden großen Infrastrukturprojekte DiTAH und DHInfra.at angesiedelt sind. Prof.in Dr.in Christina Antenhofer übernimmt für diese DH-Aktivitäten insgesamt die Leitung, Dr.in Karoline Döring den Aufbau des DH-Helpdesk. Die weiteren IZMF-Mitglieder Dr. Alan van Beek, Peter Färberböck, M.A., Julia Hintersteiner, M.A. und Dr.in Isabella Nicka bearbeiten das Teilprojekt zum Semantic Web. Dr.in Lina Maria Zangerl berät für den Archivbereich zum Thema digitale Sammlungen.

Hohensalzburg digital. Historische Daten zur materiellen Raumausstattung und -nutzung erschließen und verlinken

Projektleitung Christina Antenhofer (Salzburg); Ingrid Matschinegg (Salzburg/Krems)
Projektmitarbeiter:innen Stefan Zedlacher (Salzburg/Krems); Walter Brandstätter (Salzburg)
Zuordnung Geschichte
Laufzeit 2022‒2024
Website und Kontakt https://hohensalzburg.digital/
Fördergeber Land Salzburg
Abstract

https://www.imareal.sbg.ac.at/imareal-projekte/hohensalzburg-digital/; Baualterplan: Patrick Schicht; Illustration: Pixabay).

Im Zentrum des Digital Humanities Projekts Hohensalzburg digital (2022-2024) stehen die digitale Aufbereitung und Verbindung von Informationen aus historischen Inventaren und Daten der Bauforschung von Hohensalzburg sowie deren Aufbereitung für die Erstellung eines digitalen Raumbuchs. Geplant ist zudem die Einbindung in die Europe Time Machine (ETM), die neuen Wege für die Entwicklung virtueller Reisen durch Zeit und Raum ermöglicht. Damit sollen erstmals die verschiedenen interdisziplinären Forschungsergebnisse aus Geschichte, Bauforschung und Architektur zusammengeführt werden. Die aus historischen Festungsinventaren (1540, 1587, 1684, 1727) generierten Informationen werden mit bauhistorischen Forschungen zu einem digitalen Raumbuch verbunden und ermöglichen so eine neue Gesamtsicht auf Entwicklung, Ausstattung und Nutzung der Räume, die über die repräsentativen Gebäudetrakte hinausgeht und die Festung als Lebensort betrachtet.
Hohensalzburg digital versteht sich als Kulturerbe-Projekt, das einen Beitrag zur digitalen Erschließung von Kulturerbe für die Wissenschaft und die internationale Öffentlichkeit leisten will. Dazu ist das gebündelte Methodeninstrumentarium der interdisziplinär ausgerichteten historischen Wissenschaften, wie es am Interdisziplinären Zentrum für Mittelalter und Frühneuzeit (IZMF) an der Paris Lodron Universität Salzburg (PLUS) praktiziert wird, ebenso notwendig wie der Einsatz digitaler Technologien und Werkzeuge. Für die Erschließung der schriftlichen Quellen kommt die Software Transkribus zum Einsatz, mit der digitalisierte Quellen gespeichert, maschinell transkribiert, semantisch annotiert und in verschiedenen Datenformaten exportiert werden können (insbes. XML als Standardformat für Langzeitarchivierung). Integriert werden zudem frühe Ansichten und Aufnahmen von Innenräumen, sowie ausgewählte Einrichtungsgegenstände wie etwa der prunkvolle Kachelofen in der Goldenen Stube. Für die Erfassung der visuellen Medien wird ein bereits entwickeltes und in der Praxis erprobtes Datenmodell auf der Basis einer Graphdatenbank zugrunde gelegt. Realisiert wird das Projekt in der interdisziplinären Zusammenarbeit des Fachbereichs Geschichte, des IZMF, des Instituts für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit (IMAREAL) an der PLUS mit der Festung Hohensalzburg.

Inventaria. The Making of Inventories as Social Practice. Deciphering the Semantic Worlds of Castle Inventories in the Historical Tyrol

Projektleitung Christina Antenhofer (Salzburg); Gerald Hiebel (Innsbruck); Ingrid Matschinegg (Salzburg/Krems); Claudia Posch (Innsbruck); Gerhard Rampl (Innsbruck)
Projektmitarbeiter:innen Christoph Breser (Salzburg/Krems); Barbara Denicolò (Salzburg); Elisabeth Gruber-Tokić (Innsbruck); Karoline Irschara (Innsbruck); Andrea Mussmann (Innsbruck); Tobias Pamer (Innsbruck; bis 02/2023); Milena Peralta (Innsbruck); Simon Rabensteiner (Salzburg); Elisabeth Tangerner (Salzburg); Stefan Zedlacher (Salzburg/Krems)
Zuordnung Geschichte, Germanistik
Laufzeit 2022‒2025
Website und Kontakt https://www.inventaria.at
Fördergeber FWF P 35988 (Einzelprojekt)
Abstract

Ausschnitt aus dem Inventaria-Knowledge-Graph, erstellt mithilfe der Ontologie CIDOC CRM und den zugehörigen Erweiterungen (CRMtex, CRMsci). Das Beispiel zeigt die Erstellung des Inventars für das Schloss Runkelstein im Jahr 1493 im Zuge des Pflegerwechsels von Hans von Leuchtenburg an Zyprian von Sarnthein (linke Bildhälfte). Darüber hinaus sind all jene Personen angefügt, die an der Erstellung des Inventars beteiligt waren und im Protokoll namentlich erwähnt sind (rechte Bildhälfte) © Inventaria 2023.

Das interdisziplinäre und universitätsübergreifende Projekt Inventaria fragt danach, wie sich das Leben auf mittelalterlichen Burgen abspielte, und nutzt dafür Gegenstände als Quellen Wir blicken durch das Schlüsselloch ins Innere ausgewählter Burgen im historischen Tirol Als Basis dienen Inventare, das sind Listen, die über die auf Burgen vorhandenen Möbel und Gerätschaften angelegt wurden, in der Regel, wenn ein Besitzwechsel oder ein Wechsel der Verwaltung erfolgte.
Wie ging man vor, um alle diese Dinge zu katalogisieren und zu beschreiben? Wie wurden Räume inspiziert – oder welche wurden nicht erfasst? Welche Menschen waren an diesen Prozessen beteiligt und wie fasste man die Flut an Gerätschaften in Worte? – Wir verstehen Inventare als historische Texte, die über die Nennung von Objekten und Räumen Geschichten erzählen. Sie liefern wertvolle Einblicke in die Alltags- und Sozialgeschichte, in mit Objekten verbundene Handlungen, Gefühle, Erinnerungen, Wissensbestände und Sinneserfahrungen.
Solche Inventare haben sich für die Burgen aus dem Raum des historischen Tirol bereits für die Zeit des 14. bis 16. Jahrhunderts in bemerkenswerter Menge erhalten: 130 dieser Inventare werden mit Transkribus, einer KI-basierte Plattform zur Texterkennung historischer Handschriften, bearbeitet. Anschließend visualisieren Graphen die semantische Modellierung der Informationen. Unser Projekt eröffnet somit neue Wege zur Analyse von Inventaren, indem wir diese sowohl inhaltlich als auch in ihrer materiellen Form erschließen.
Das Projekt erlaubt einerseits Erkenntnisse über die Praxis des Inventarisierens, über die soziale Bedeutung von Räumen und Objekten auf Burgen und die damit verbundenen Menschen wie zur Geschichte Tirols. Zudem entwickeln wir Methoden im Bereich der Digital Humanities sowie der Objekt- und Praxisgeschichte, die auch außerhalb von Tirol Anwendung finden können.

Wie das Material ins Bild kam. Kulturelle Innovationen interdisziplinär mit KI und DH-Methoden erforschen

Projektleitung Isabella Nicka (Salzburg/Krems); Andreas Uhl (Salzburg)
Projektmitarbeiter:innen Miriam Landkammer (Salzburg/Krems); Michael Linortner (Salzburg); Johannes Schuiki (Salzburg)
Zuordnung Artificial Intelligence and Human Interfaces, Kunstgeschichte
Laufzeit 26.9.2022–25.12.2024
Website und Kontakt https://www.imareal.sbg.ac.at/imareal-projekte/kiki
Fördergeber Land Salzburg
Abstract

Annotation dargestellter Holzmaserungen mit der Software CVAT (Bildbeispiel: Grablegung Christi, Wien, ÖNB cod. 2738, fol. 27v, Foto: Universität Salzburg – IMAREAL).

In der spätmittelalterlichen Malerei und Grafik ist in weiten Teilen Europas eine vermehrte Integration von dargestellten Materialien (z.B. Holz) als innovative Neuerung zu beobachten. In dem vom Land Salzburg geförderten Projekt KIKI wird mit Methoden aus der Kunstgeschichte, den Digital Humanities und der Computer Vision eine Basis dafür geschaffen, den konkreten Verlauf dieser Entwicklung nachvollziehen zu können und anhand des Vergleichs von vielen Bildern (im Sinne eines Distant Viewing) zu analysieren, wie Materialien in den visuellen Medien reflektiert bzw. künstlerisch verarbeitet werden und welche Funktionen sie erfüllen.
Dafür braucht es spezifische Annotationsdaten: Im KIKI-Teilprojekt am Fachbereich Artificial Intelligence and Human Interfaces werden daher Computer-Vision-Verfahren mit und ohne Deep Learning für die automatische Erkennung von dargestelltem Material getestet und weiterentwickelt. Ziel ist es, künftig größere Annotations-Datenpools für Untersuchungen in der digitalen Kunstgeschichte zu schaffen.
Einhergehend mit kunsthistorischen qualitativen Untersuchungen – unter anderem zu den Concordantiae Caritatis (Lilienfeld, Stiftsbibliothek, cod. 151) und zum Salzburger Missale (München, BSB, Clm 15708-15712) – wird in KIKI erarbeitet, wie und mit welchen Kategorien gemalte Oberflächeneigenschaften und Materialtexturen für kunsthistorische Analysen am besten erfasst werden können. Diese Bildannotationsdaten bilden einerseits die Ground Truth für die Untersuchungen der Computer Vision. Andererseits werden sie mit quantitativen Methoden aus den Digital Humanities im Sinne eines Distant Viewings, das den Vergleich dieser Bildelemente in vielen visuellen Quellen ermöglicht, ausgewertet. Die so aufgefundenen Muster und Spezifika im Datenmaterial bilden wiederum den Ausgangspunkt für weitere qualitative Untersuchungen seitens der Kunstgeschichte.

Mittelhochdeutsche Begriffsdatenbank

Projektleitung Katharina Zeppezauer-Wachauer (Salzburg)
Projektmitarbeiter:innen Alan van Beek (Salzburg); Julia Hintersteiner (Salzburg)
Zuordnung Germanisitk
Laufzeit Langzeitprojekt (online seit 1992)
Website und Kontakt https://mhdbdb.sbg.ac.at/
Fördergeber div. Sponsoren wie CLARIAH-AT, DiTAH, dauerhaft an der Universität Salzburg angesiedelt
Abstract Barrierefreiheit: Kurzbeschreibung des Bildes
Die Mittelhochdeutsche Begriffsdatenbank (kurz: MHDBDB) ist ein Recherchetool für das Mittelhochdeutsche. Seit den frühen 1970er-Jahren erschließt sie den mittelhochdeutschen und frühneuhochdeutschen Wortschatz onomasiologisch, also über die Wortbedeutung.
Kernelemente der Datenbank sind eine komplexe Suchmaschine und ein Wörterbuch, in dem mittels eines Begriffssystems Bedeutungen von korpusbasierten Wortartikeln erschlossen werden. Die einzelnen Vorkommensformen im Korpus werden auf diese Wortartikel und die im Kontext gültige Bedeutung bezogen. User*innen können somit nicht nur nach Wörtern, Zeichenketten und Begriffen suchen, sondern auch wesentlich komplexere Fragestellungen auswerten. Darüber hinaus gibt es weitere Annotationsebenen wie beispielsweise grammatikalische Daten oder Metadaten, die an das Semantic Web angebunden sind.
Von 2016 bis 2023 wurde die Datenbank migriert, verbessert und mit einem neuen User Interface versehen. Sie enthält mittlerweile rund 10,7 Millionen Tokens verteilt auf über 660 Texteditionen unterschiedlichster Textsorten und -gattungen mit rund 6,7 Millionen semantischen Annotationen. Für die Zukunft sind etwa ein personalisierter User*innenbereich, die Einbindung von Named-Entity-Recognition (NER) und die persistente Zitation von Suchergebnissen geplant.

MHDBDB goes AI. Datenaufbereitung für das OER-LLM ParzivAI

Projektleitung Katharina Zeppezauer-Wachauer (Salzburg)
Projektmitarbeiter:innen Alan van Beek (Salzburg); Julia Hintersteiner (Salzburg)
Zuordnung Germanistik
Laufzeit 01/2025–12/2025
Website und Kontakt https://mhdbdb.plus.ac.at
Fördergeber CLARIAH-AT
Abstract An der Universität Heidelberg wird zur Zeit das LLM „ParzivAI“ erstellt und trainiert. Dr. Florian Nieser (HCHD) und Thomas Renkert (Heidelberg School of Education) trainieren zusammen mit dem Salzburger Projektteam den Chatbot mit mittelhochdeutschen und neuhochdeutschen Datensets. Die MHDBDB stellt ihre Daten bereit und bereitet sie für das Format auf. Der Release des LLMs ParzivAI ist als OER geplant und folgt den FAIR-Prinzipien. Somit kann das LLM in einer Vielzahl von Bereichen eingesetzt werden, darunter Deutsch, Linguistik, Digital Humanities, Bildung (Lernen mit KI/AI in Education), Computerlinguistik und spezifische Fachgebiete wie Germanistik und Mittelalterstudien. Hiermit werden sowohl in der akademischen Forschung als auch in praktischen Anwendungen neue Wege zur Erforschung und Anwendung von Wissen eröffnet.

Netzwerk Offenes Mittelalter

Projektleitung Katharina Zeppezauer-Wachauer (Salzburg); Luise Borek (Darmstadt)
Projektmitarbeiter:innen Alan van Beek (Salzburg); Linda Beutel-Thurow (Salzburg); Karoline Döring (Salzburg); Peter Färberböck (Salzburg); Julia Hintersteiner (Salzburg)
Zuordnung Geschichte, Germanistik
Laufzeit 05/2021‒07/2025
Website und Kontakt https://offenesmittelalter.org
Fördergeber DFG
Abstract
Mediävistische Forschungsgegenstände sind Teil des kulturellen Erbes. Dieses zu bewahren, zu erschließen, vielfältig zugänglich zu machen und zu erforschen, gehört zu den zentralen Aufgaben von Mediävist:innen. Digitale Ansätze und Praktiken schaffen dafür beständig neue Möglichkeiten, wodurch sich nach und nach auch der Modus der Forschung verändert: Das „Netzwerk Offenes Mittelalter“ bietet qualifizierten Nachwuchswissenschaftler:innen eine interdisziplinäre Plattform, um einschlägige bestehende Angebote der digitalen Mediävistik mit innovativen Verfahren zu erschließen, diese Verfahren zu evaluieren und die Ressourcen gemeinsam exemplarisch zu erforschen. Ein besonderer Fokus liegt auf Linked-Open-Data-Verfahren. Mit ihnen sollen Qualität und Erschließungstiefe der Daten derart optimiert werden, dass sich neue Zugänge auf die Forschungsgegenstände eröffnen, die nicht nur nachhaltig erschlossen werden, sondern deren Kontextualisierung auch zu einem besseren Verständnis der Daten beiträgt.
Im Netzwerk sind Aufsätze, Blogbeiträge und Poster zu gemeinsamen Arbeitsfeldern der digitalen Mediävistik entstanden. Auf verschiedenen Netzwerkveranstaltungen tauschten sich die Mitglieder mit Gästen über Standards, Erfahrungen und best practices zu den Themen „Text“, „Daten“, „Objekte“ und „Methodenkritik“ aus. Derzeit wird ein Sammelband zur „Schnittstelle Mediävistik“ vorbereitet. Weitere Ergebnisse werden zudem in Form einer Bibliographie und einer Ressourcen- & Methodensammlung für die Wissensplattform des Netzwerks aufbereitet.
Das Netzwerk wurde von Dr.in Katharina Zeppezauer-Wachauer mitgegründet. Sie übernimmt auch die Ko-Koordination. Dr. Alan van Beek, Linda Beutel-Thurow, M.A., Dr.in Karoline Döring, Peter Färberböck, M.A. und Julia Hintersteiner, M.A. bringen sich als weitere Mitglieder des IZMF mit interdisziplinären Perspektiven auf innovative Forschungsgegenstände der Germanistik und Geschichte aktiv in die Netzwerkarbeit ein.

Osmanische Natur in Reiseberichten, 1501–1850: Eine digitale Analyse

Projektleitung Arno Strohmeyer (Salzburg)
Projektmitarbeiter:innen Doris Gruber (Wien); Güllü Yıldız (Istanbul); Jakob Ehmann (Wien); Jacopo Jandl (Wien); Michael Seidl (AIT); Michela Vignoli (AIT)
Zuordnung Geschichte, Informatik
Laufzeit 2022‒2025
Website und Kontakt https://onit.oeaw.ac.at/
Fördergeber FWF
Abstract

Ansicht von Konstantinopel von der Seite von Pera, Frontispiz von Vivant Denon, Allgemeine Reise=Encyklopädie…, Bd. 4, Berlin: Salfeld 1822, ©Österreichische Nationalbibliothek.

Das interdisziplinäre Digital Humanities Projekt untersucht Naturdarstellungen (Flora, Fauna, Landschaften) in Reiseberichten über das Osmanische Reich, die zwischen 1501 und 1850 gedruckt wurden. Hierbei wird gefragt, welche Rolle die Naturdarstellungen in den Berichten einnahmen, ob und warum sich in diachroner wie synchroner Perspektive Unterschiede aufzeigen lassen und wie sich hierbei das Verhältnis von Text und Bild gestaltete. Dadurch soll neues Licht auf die transnationale Umwelt- und Naturgeschichte geworfen werden.
Mit ONiT wurde 2022 begonnen, es wird bis 2025 dauern. Spezialist:innen aus der Geschichtswissenschaft, Osmanistik, Computer- und Bibliothekswissenschaft des Instituts für die Erforschung der Habsburgermonarchie und des Balkanraumes (IHB) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), des Austrian Institute of Technology (AIT), der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB) in Wien, der Paris Lodron Universität Salzburg und der Marmara University in Istanbul arbeiten eng zusammen. Als Grundlage der Untersuchung wird ein mehrsprachiges Korpus (Deutsch, Englisch, Französisch und Latein) von ca. 2.000 Reiseberichten sowie ein kleineres Subkorpus von arabischen, osmanischen und persischen Quellen erstellt. Im Zentrum stehen die Bestände der ÖNB, die durch Sammlungen anderer Institutionen rund um den Globus ergänzt werden.
Das Projektteam entwickelt einen innovativen Workflow für das semi-automatisierte Auffinden und die Analyse von Texten und Bildern. Es ist das erste Forschungsprojekt, das Darstellungen osmanischer „Natur“ in einem großen Korpus von Reiseberichten untersucht, diesbezügliche Texte, Bilder und Karten systematisch sammelt, klassifiziert und ihre Beziehung zueinander mithilfe neuartiger Werkzeuge, die teilweise maschinelles Lernen nutzen, analysiert. Hierbei baut das Projektteam auf die Ergebnisse des Vorgängerprojekts Travelogues auf. Digitale Dokumente, mit Hilfe des Computers erstellte Daten und digitale Werkzeuge, die im Rahmen des Projekts entstehen, werden frei zugänglich gemacht. ONiT sucht auch nach neuen Wegen, um die Projektergebnisse in die Informationssysteme der ÖNB zu integrieren.

Digitale Edition von Quellen zur habsburgisch-osmanischen Diplomatie 1500–1918

Projektleitung Arno Strohmeyer (Salzburg)
Projektmitarbeiter:innen Yasir Yılmaz (Wien/Salzburg); Zsuzsa Cziráki (Wien); Laila Dandachi (Wien); Jakob Sonnberger (Graz)
Zuordnung Geschichte
Laufzeit 2020‒2024
Website und Kontakt https://qhod.net
Fördergeber ÖAW
Abstract

Bildausschnitt aus: Austausch der kaiserlichen und der osmanischen Großbotschaft bei Slankamen am 7. Dezember 1699, in: Gründ- und Umständlicher Bericht von denen Römisch-Kayserlichen wie auch Ottomannischen Groß-Bothschaften, Wien 1702. (c) Bayerische Staatsbibliothek, München

Das Projekt, mit dem im Mai 2020 begonnen wurde, beschäftigt sich mit der historisch-kritischen digitalen Edition von Quellen zur habsburgisch-osmanischen Diplomatie von Beginn der diplomatischen Beziehungen zwischen der Habsburgermonarchie und dem Osmanischen Reich an der Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert bis zum Untergang beider Reiche am Ende des Ersten Weltkriegs. Es handelt sich um eine „born digital Edition“, bei der die Chancen digitaler Editionstechniken umfassend genutzt werden. Die edierten Quellen werden open access als frei lizenzierte offene Forschungsdaten für die weitere Nutzung zur Verfügung gestellt.
Ediert werden alle Quellen westlicher und osmanischer Herkunft, welche die diplomatischen Kontakte dokumentieren, namentlich Berichte, Korrespondenzen, Instruktionen, Protokolle, Rechnungen, Seyahatnâme und Sefâretnâme, aber auch publizistische Quellen (Flugblätter, Flugschriften, Zeitungsartikel), vertragliche Vereinbarungen, Karten (oder kartenähnliche Darstellungen) sowie Reiseberichte und Tagebücher. Einbezogen werden außerdem Bildquellen (Gesandtschaftsporträts, Allegorien, Historiengemälde usw.) und die materielle Kultur (z.B. Geschenke). Quellen, die im Osmanischen Türkisch verfasst sind, werden neben der Transkription ins Englische übersetzt.
Diese Quellen sind aufgrund ihres breiten inhaltlichen Spektrums für die Erforschung der Geschichte der Habsburgermonarchie und ihrer Nachfolgestaaten sowie des Osmanischen Reichs und des Balkanraumes von umfassender Bedeutung. Sie enthalten viele Informationen über anthropologische und kulturwissenschaftliche Themen, zu Wissenszirkulation, Transkulturalität und Imperienbildung. Darüber hinaus besitzen sie eine über die Fachwissenschaft hinausgehende aktuelle gesellschaftliche und politische Relevanz, da sie tiefe Einblicke in historische Dimensionen der Beziehungen zwischen Christentum und Islam sowie zwischen Europa und Asien und in die Einbindung der Türkei in die europäische Geschichte gewähren.
Die Quellen werden open access in offenen und standardisierten Formaten veröffentlicht. Grundlage der historisch-kritischen Edition ist ein dynamischer Erschließungsprozess, demgemäß Digitalisate, Forschungs- und Metadaten schon vor der vollständig abgeschlossenen Bearbeitung online gestellt werden, um die Auffindbarkeit und Benützung so früh wie möglich zu gewährleisten. Einem Open Science-Konzept folgend, ist es allen Forscher/inne/n möglich, Quellen aus dem Bereich der habsburgisch-osmanischen Diplomatie über die digitale Infrastruktur von QhoD zu publizieren.

REALonline – Die Forschungsbilddatenbank am IMAREAL

Projektleitung Isabella Nicka (Salzburg/Krems); Peter Färberböck (Salzburg/Krems)
Projektmitarbeiter:innen Peter Böttcher (Krems); Miriam Landkammer (Salzburg/Krems)
Zuordnung Geschichte, Kunstgeschichte
Laufzeit Langzeitprojekt
Website und Kontakt https://realonline.imareal.sbg.ac.at/
Fördergeber NN
Abstract
REALonline macht das visuelle Kulturerbe des Mittelalters und der frühen Neuzeit aus Österreich und aus Regionen Mitteleuropas mit all seinen Details online verfügbar. Die Forschungsbilddatenbank ermöglicht die Analyse historischer Bilder mit digitalen Methoden und macht gleichzeitig deren Inhalte für interdisziplinäre Fragestellungen und für die interessierte Öffentlichkeit zugänglich.
Das Herausragende an REALonline ist die Erschließung der vielen Elemente jedes einzelnen Bildes. Alle dargestellten Personen, Dinge, Tiere, Pflanzen und Szenerien werden erfasst und mit weiteren Informationen angereichert (die Maserung von Holz, die Gestik eines Bettlers, die verwendeten Formen und Farben, etc.). Daraus resultiert ein vielfältiger Datenpool mit über einer Million Informationen zu dargestellten Bildelementen, die systematisch gefiltert, durchsucht und analysiert werden können.
REALonline enthält über 22.500 Datensätze zu visuellen Medien unterschiedlicher Kunsttechniken und Gattungen, die vorwiegend ins 12. bis zum 16. Jahrhundert datieren und von Fotografen des IMAREAL in Kulturerbe-Institutionen in Österreich und in den angrenzenden Regionen Deutschlands, Tschechiens, der Slowakei, Ungarns, Sloweniens und Südtirols sowie in Polen und Rumänien aufgenommen wurden.
Die Daten zu den dargestellten Bildelementen und ihre Features werden in REALonline strukturiert aufgenommen, sodass das Datenmaterial eine wichtige Grundlage für Forschungsfragen unterschiedlicher Disziplinen bietet. Die umfassenden Thesauri gewährleisten normalisierte Daten und dienen als Anknüpfungspunkte für eingepflegte Normdaten und Klassifikationssysteme (ICONCLASS, GND). Für die Forschung werden die Daten in vollem Umfang als neo4j-Graphdatenbank zur Verfügung gestellt (-> Suche -> Expert*innensuche). Unter myREALonline können Nutzer*innen eigene Sammlungen anlegen und (z.B. im Rahmen von Lehrveranstaltungen) teilen.

Sensing Materiality and Virtuality

Projektleitung IMAREAL
Zuordnung Archäologie; Geschichte; Kunstgeschichte
Laufzeit seit 2023
Website und Kontakt https://www.imareal.sbg.ac.at/forschungsperspektiven/sensing-materiality-and-virtuality/
Abstract

Konkretisierung der virtuellen Berührungsgnade (Dankesopfer der Schatzkammer Sonntagsberg, 18./19. Jh., Foto: Miesgang).

Den Kern des Forschungsschwerpunkts ‚Sensing Materiality and Virtuality‘ bildet ein systematischer Virtualitätsbegriff, der sich auf historische Vorgänge der Sinneswahrnehmung und auf die Stammgröße des IMAREALs, die Materialität bezieht. Angelagert an diesen Kern existieren mehrere Projekte, die jeweils eigenständig die Systematik historisch konkretisieren und über diese Konkretisierungen auf die systematische Begriffskonstituierung zurückwirken.
Matthias Däumer verfolgt mit ‚Virtualizing Hell‘ das Vorhaben, die volksprachigen Jenseitsreisen des Hochmittelalters als Experimentierfeld einer Virtualität zu beschreiben. Dieses macht die mittelalterlichen Texte vielfach vergleichbar mit postmodernen Mechanismen des Computerspiels. Peter Färberböck hat sich auf ‚Medievalisms‘ im Computerspiel spezialisiert. Sein gemeinsames Projekt mit Däumer, ‚Der Avatar im Schmerz‘, fokussiert den Avatar als systematische, jeweils historisch konkretisierbare Größe, die von der hinduistischen Religion über den Seelenkörper der Jenseitsreisen bis hin zum Ego-Shooter reicht. Sabine Miesgang und Thomas Kühtreiber arbeiten an einem Teilprojekt, das die ‚Fraisensteine‘ und die um sie praktizierte Wallfahrt am Sonntagsberg betrachtet. Die Virtualität wird bei ihnen hinsichtlich der Heilungswirkung dieser Steine zum Leitbegriff, dem die Materialität und der sensuelle Umgang mit ihnen zur Kontur verhilft. Elisabeth Sobieczky untersucht anhand polychromer Skulpturen, wie Material im Hochmittelalter kunsttechnisch bearbeitet wird, um ein virtuelles Anderes erfahrbar zu machen.
Mehrere dieser Projekte laufen auf Einzelanträge beim FWF zu, arbeiten dabei aber kontinuierlich und im Verbund an einer gemeinsamen Theorie. Gerade diese soll zukünftig in Kooperation mit anderen Projekten des IZMF zu einer Verbundantragsstellung (VIRMA) führen.

Sigmund of Tyrol’s Court. Practices – Actors – Spaces

Projektleitung Barbara Denicolò
Zuordnung Geschichte
Laufzeit 05/2025‒10/2025
Website und Kontakt barbara.denicolo@plus.ac.at
Fördergeber Universität Salzburg mit einem Early Career Grant (Awardnr. 34824249) und der ÖAW im Rahmen des PostDocTrack-Stipendiums
Abstract

Meister des Mornauer-Portraits: Herzog Sigismund von Österreich, genannt „der Münzreiche“ etwa 1465 – 1479, gemeinfrei (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Sigismund_of_Tirol_(Alte_Pinakothek)_colour.jpg?uselang=de#Lizenz).

Am 24. Oktober 2027 jährt sich der Geburtstag des Tiroler Landesfürsten und Habsburgers Sigmund, auch genannt der Münzreiche (26.10.1427–4.03.1496), zum 600. Mal. Sigmund war der Sohn Friedrichs IV. von Tirol (1382–1439) und dessen zweiter Frau Anna von Braunschweig-Göttingen . Sowohl die erste Ehe mit Eleonore von Schottland als auch die zweite mit Katharina von Sachsen blieben ohne erbberechtigte Nachkommen. Er ist in der Tiroler Landesgeschichte sehr bekannt und sein Leben und Wirken hat Einzug in populäre Geschichtsdarstellungen gefunden.
Dieser Tiroler Landesfürst wurde trotz seiner Bedeutung für die Tiroler und Habsburger Geschichte in der Forschung bisher kaum beachtet. Die meisten Informationen beruhen daher auf Halbwissen oder sehr veralteten Publikationen, die nicht mehr den aktuellen Standards genügen. Insbesondere sein Hof ist noch weitgehend unerforscht.
Das geplante Projekt schließt diese Forschungslücke, indem es sich des umfangreichen Quellenbestandes annimmt und Sigmunds Hof mit Ansätzen der neueren Höfeforschung und unterstützenden Technologien aus dem Bereich der Digital Humanities untersucht.
Sie ermöglichen es, die Menge an vorhandenen Quellen ökonomisch und wissenschaftlich sinnvoll zu bearbeiten und somit in ihrer Gesamtheit bzw. aus einer Metaperspektive zu betrachten und auszuwerten. Durch automatische Transkription, Annotation und Informationsextraktion wird ein neuer, zeitgemäßer und effizienter Zugang zu den Quellen erprobt, der neue Erkenntnismöglichkeiten bietet.
Im Zentrum steht die Frage nach der Charakterisierung von Sigmunds Hof anhand der beteiligten Personen, der dabei in Anspruch genommenen und kreierten materiellen und immateriellen Räume, der charakteristischen Praktiken und der damit in Verbindung stehenden Objekte. In besonderer Weise geht es dabei um Interaktionen und Überschneidungen zwischen den vier Analysekategorien Raum, Person, Objekt, Praktik. Das Hauptaugenmerk liegt somit auf den materiellen und räumlichen Bedingungen des Hofs und der Frage, wie sich Akteur:innen dazu verhalten bzw. darin bewegen.

Users First. Optimierung von User Interface, User Experience und Crowdsourcing an der Mittelhochdeutschen Begriffsdatenbank

Projektleitung Katharina Zeppezauer-Wachauer (Salzburg)
Projektmitarbeiter:innen Alan van Beek (Salzburg); Julia Hintersteiner (Salzburg)
Zuordnung Germanistik
Laufzeit 01/2025–12/2025
Website und Kontakt https://mhdbdb.plus.ac.at
Fördergeber CLARIAH-AT
Abstract Das Projektteam (Dr. Katharina Zeppezauer-Wachauer, Dr. Alan van Beek, Julia Hintersteiner MA und die externen Entwickler*innen) strebt an, die bestehenden Datensätze der MHDBDB noch zugänglicher zu machen, um sie durch Webpräsentationen funktional und ansprechend für eine breite User Base zu gestalten. Dieses Projekt konzentriert sich auf die Optimierung und Fortentwicklung der User Experience (UX) und des User Interfaces (UI) und die Integration der User*innen in die Datenerhebung durch Crowdsourcing. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Implementierung neuer Abfrageskripte, um mächtigere Datenabfragen für Power User*innen zu ermöglichen. Zudem wird die Integration der Datenbank in ein Trusted Repository angestrebt, um die langfristige Verfügbarkeit und Qualität der Daten gemäß Best-Practice-Richtlinien sicherzustellen sowie Kooperationen anzuregen.

Die Wenzelsbibel – Digitale Edition und Analyse

Projektleitung Manfred Kern (Salzburg)
Projektmitarbeiter:innen Linda Beutel-Thurow (Salzburg); Martina Bürgermeister (Graz); Julia Hintersteiner (Salzburg); Edith Kapeller (Salzburg); Viktoria Spadinger (Salzburg); Max Kaiser (Wien); Christoph Steindl (Wien)
Zuordnung Germanistik, Informatik
Laufzeit 01/02/2022‒31.10.2024
Website und Kontakt https://edition.onb.ac.at/context:wenbibel
Fördergeber Land Salzburg
Abstract
Die für den böhmischen und deutschen König Wenzel IV. um 1390–1400 angelegte Wenzelsbibel ist eine der bedeutendsten Handschriften der Österreichischen Nationalbibliothek und im Nationalen Dokumentenregister „Memory of Austria“ des UNESCO „Memory of the World Programme“ aufgenommen.
Sie umfasst sechs Codices (Cod. 2759–2764) bestehend aus 1214 Pergamentblättern. Als erste programmatisch wortgetreue deutsche Übersetzung der hebräischen Bibel nach der lateinischen Vulgata bietet sie außerdem ein aufwändiges und künstlerisch höchst wertvolles Illustrationsprogramm. Die zahlreichen Miniaturen sind inhaltlich eng mit dem Text verbunden.
Die Wenzelsbibel ist in ihrer intermedialen Anlage singulär und sowohl philologisch als auch kunstgeschichtlich von höchstem Interesse. Ihre kulturgeschichtliche Bedeutung ist ebenso herausragend, da sie sich in die religiösen Reformbewegungen des 14. Jahrhunderts eingliedert, die insbesondere durch Übersetzungen einem Laienpublikum den direkten Zugang zum „Wort Gottes“ eröffnen wollen.
Das gemeinsame Projekt des Fachbereichs Germanistik der Universität Salzburg und der Österreichischen Nationalbibliothek wird vom Land Salzburg finanziert und zielt auf eine erstmalige digitale Gesamtedition und Analyse der Wenzelsbibel. Sie soll zunächst ein Faksimile, eine Transkription und Edition des Gesamttextes sowie eine systematische Untersuchung des Bildprogramms und der Text-Bild-Korrelation bieten. Ein Prototyp für das Buch Genesis wurde bereits veröffentlicht, weitere Teile werden folgen. Langfristig soll eine Edition des Gesamtbestands sowie eine Synopse und Konkordanz mit der lateinischen Vulgata erstellt werden.

Abgeschlossene DH-Projekte

Der domestizierte Raum in Mittelalter und früher Neuzeit

Projektleitung Thomas Kühtreiber (Salzburg/Krems)
Projektmitarbeiter:innen Josef Handzel (Salzburg/Krems); Christina Schmid (Salzburg/Krems); Gabriele Schichta (Salzburg/Krems)
Zuordnung Archäologie, Geschichte
Abgeschlossen 2015
Webseite und Kontakt https://www.imareal.sbg.ac.at/imareal-projekte/der-domestizierte-raum/
Abstract Ziel dieses Projektschwerpunkts war die Untersuchung des für Wohn- und Wirtschaftszwecke genutzten, „domestizierten“ Raums aus Sicht der materiellen Kultur.

Die Medialität diplomatischer Kommunikation. Habsburgische Gesandte in Konstantinopel in der Mitte des 17. Jahrhunderts

Projektleitung Arno Strohmeyer (Salzburg)
Projektmitarbeiter:innen Anna Huemer (Salzburg)
Zuordnung Geschichte
Abgeschlossen 2021
Webseite und Kontakt http://diploko.at/
Abstract
Das DH Projekt untersucht seit Mitte 2017 den Schriftverkehr habsburgischer Gesandter in Konstantinopel mit dem Kaiserhof in Wien in der Mitte des 17. Jahrhunderts. Ihre Briefe, Relationen, Instruktionen sowie Reiseberichte werden mit modernsten Methoden computergestützt analysiert. Außerdem entsteht eine Online-Edition der Quellen zur Internuntiatur des Gesandten Rudolf Schmid zum Schwarzenhorns aus dem Jahr 1649/50.

Historische Rezeptdatenbank der Gastrosophie

Projektleitung Marlene Ernst (Salzburg)
Zurodnung Geschichte
Abgeschlossen 2020
Website und Kontakt http://gastrosophie.sbg.ac.at/kbforschung/r-datenbank/
Abstract
Die Historische Rezeptdatenbank dient als Sammlung historischer Kochbücher und Kochbuchhandschriften (vornehmlich aus der Barockzeit). Über 9000 erfasste Rezepte aus dem späten 15. bis 18. Jahrhundert erlauben eine quellen- und sprachübergreifende Analyse. Durch Citizen Science-Beteiligung werden die Bestände sukzessive erweitert.

Kochrezeptüberlieferung im Mittelalter

Projektleitung Barbara Denicolò (Salzburg)
Zuordnung Geschichte
Abgeschlossen 2023
Website und Kontakt barabara.denicolo@plus.ac.at
Abstract In Zusammenarbeit mit dem Grazer Projekt Cooking Recipes of the Middle Ages (CoReMA) werden die deutsche Kochrezeptüberlieferung vom 14. bis zum 16. Jahrhundert verglichen und Entwicklungen anhand ausgewählter kulturgeschichtlicher Fragestellungen mithilfe der historischen Diskursanalyse analysiert. Die Rezepte werden mit Transkribus transkribiert, und die darin enthaltenen Informationen mittels XML/TEI ausgezeichnet. Dies ermöglicht eine handschriftenübergreifende Auswertung.

Nachhaltige Erstellung von digitalen Ressourcen und Werkzeugen für historische Inventare

Projektleitung Christina Antenhofer (Salzburg); Ingrid Matschinegg (Salzburg/Krems)
Zuordnung Geschichte
Abgeschlossen 2021
Website und Kontakt https://digital-humanities.at/de/dha/s-project/digital-tools-historical-inventories
Fördergeber CLARIAH-AT
Abstract
Pilotprojekt zur Erarbeitung des Workflows von Transkribus und weiteren XML Exportdaten nach dhPLUS und von FAIR sharing Metadatenstandards für historische Inventare.

Ontologie der Narrative des Mittelalters (Ontology of Narratives of the Middle Ages)

Projektleitung Katharina Zeppezauer-Wachauer (Salzburg)
Projektmitarbeiter:innen Peter Hinkelmanns (Salzburg); Miriam Landkammer (Salzburg/Krems); Isabella Nicka (Salzburg/Krems); Manuel Schwembacher (Salzburg)
Zuordnung Germanistik, Kunstgeschichte
Abgeschlossen 2021
Website und Kontakt http://onama.sbg.ac.at/
Fördergeber ÖAW
Abstract
Seit dem 01.03.2019 arbeitet das Projektteam von ONAMA an der Erstellung eines computergestützten Systems von Relationen mittelalterlicher narratologischer Entitäten in Texten und Bildern. Das Projekt wird im Rahmen des Förderprogramms go!digital Next Generation von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) bis 31.12.2021 gefördert.
In Kooperation der MHDBDB und des IMAREAL (REALonline) schaffen Peter Hinkelmanns, Miriam Landkammer, Isabella Nicka, Manuel Schwembacher und Katharina Zeppezauer-Wachauer (Koordination) eine Verbindung beider Datenbanken, um so die fachlichen Grenzen zwischen bildlicher und textlicher Überlieferung zu überwinden.

Spängler Haushaltsbücher

Projektleitung Reinhold Reith (Salzburg); Georg Stöger (Salzburg)
Zuordnung Geschichte
Abgeschlossen 2019
Website und Kontakt https://www.spaengler-haushaltsbuecher.at/
Fördergeber FWF
Abstract
Das Kooperationsprojekt des Salzburger Stadtarchivs und des Fachbereichs Geschichte der Universität Salzburg, Die Ausgabenbücher der Kaufmannsfamilie Spängler (kurz Spängler Haushaltsbücher), gibt Einblick in den Alltag einer großbürgerlichen Kaufmannsfamilie. Eine Volltextedition und eine damit verbundene Datenbank machen die Ausgabenbücher des Salzburger Tuch- und Seidenhändlers Franz Anton Spängler aus der Zeit von 1733 bis 1785 als Web-Application frei zugänglich. Damit sind edierte Ausgabenbücher von Haushalten des 18. Jahrhunderts erstmals als Open-Access-Publikation verfügbar.

thingTAG ‒ Mittelalter

Projektleitung Isabella Nicka (Salzburg/Krems)
Projektmitarbeiter:innen Miriam Landkammer (Salzburg/Krems)
Zuordnung Kunstgeschichte
Abgeschlossen 2022
Website und Kontakt https://www.imareal.sbg.ac.at/imareal-projekte/thingtag/
Fördergeber Land Niederösterreich | Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (BMKÖS)
Abstract
Die thingTAG-App bereitet Wissen über materielle Kultur des Mittelalters anhand von ausgewählten Gegenständen auf und stellt Beispiele vor, welche Funktionen ein konkretes Ding (z.B. Gürteltasche, Pilgerzeichen, Aspergill) im visuellen Medium einnehmen kann. So lernen die App-Nutzer:innen zentrale Sinnschichten historischer Bilder kennen, die in den dargestellten Objekten liegen, und haben das nötige Rüstzeug für das Spiel: Wie bei einem Wimmelbild können sie nun Gegenstände finden und markieren (taggen). Gespielt wird mit Werken in niederösterreichischen Kulturerbe-Institutionen.
Dabei werden wissenschaftliche Erkenntnisse und Zugänge zu materieller Kultur und ihrer Reflexion in visuellen Medien des Mittelalters spielerisch vermittelt. Im Sinne einer konkreten Citizen Science-Form, eines Game with a Purpose, beteiligen sich die Mitspieler:innen an der Generierung von Daten – den Markierungen der Dinge in den Bildern – und leisten damit einen Beitrag dazu, dass Bilder künftig in digitalen Vermittlungsanboten für ein breiteres Publikum zugänglich gemacht werden können. Zu Bildbereichen gespeicherte Annotationen sind aber auch in der kulturwissenschaftlichen Forschung von großer Bedeutung, um historische Bilder mit innovativen Technologien (z.B. distant-viewing-Ansatz, Einsatz von KI-Methoden, etc.) analysieren zu können.
Die Erstellung der thingTAG–Mittelalter-App und der darin verfügbaren Inhalte wurde durch das Land Niederösterreich und das Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (BMKÖS) im Rahmen des Programms „Kunst und Kultur im digitalen Raum“ gefördert.

TRAVELOGUES: Fremdwahrnehmungen in Reiseberichten 1500–1876 – Eine computergestützte Analyse

Projektleitung Arno Strohmeyer (Salzburg)
Projektmitarbeiter:innen Doris Gruber (Wien); Martin Krickl (Wien); Lijun Lyu (Hannover); Rainer Simon (Wien)
Zuordnung Geschichte, Informatik
Abgeschlossen 2021
Website und Kontakt https://travelogues-project.info/
Fördergeber FWF, DFG
Abstract Barrierefreiheit: Kurzbeschreibung des Bildes
Das interdisziplinäre und internationale Projekt analysiert deutschsprachige Reiseberichte der Zeit 1500–1876 aus dem Bestand der Österreichischen Nationalbibliothek. Es werden Algorithmen zur semi-automatisierten Auffindung und Auswertung großer Mengen, digital verfügbarer Druckschriften entwickelt, um darin Wahrnehmungen von „Fremdheit“ und vom „Orient“ systematisch zu untersuchen.