Christina Antenhofer ist Professorin für Mittelalterliche Geschichte und zudem die Leiterin des IZMF. Heute möchten wir Sie ein wenig genauer vorstellen:
Sie sind Leiterin des Mittelalterzentrums. Woher kommt Ihre Begeisterung für die Mediävistik?
Wir sind überall umgeben von Gebäuden und Städten, die aus dem Mittelalter stammen. Es interessiert mich, welche Menschen hier lebten, was sie erlebten und was wir von ihnen für unsere eigene Zeit lernen können. Es fasziniert mich, dass man Quellen, die Hunderte von Jahren alt sind, entschlüsseln und Detektivarbeit in der Vergangenheit leisten kann. Zudem lässt der Blick in die Vergangenheit oft auch gegenwärtige Fragen in einem anderen Licht erscheinen. Nicht zuletzt hat die aktuelle Pandemie das Interesse an historischen Pandemien wie der Pest geweckt. Das Mittelalter als eine Zeit vor dem Nationalstaat lehrt uns aber auch, die gegenwärtigen Konflikte anders betrachten zu können und gegenwärtige Grenzziehungen zu hinterfragen.
Welche Eigenschaften schätzen Sie an den Kolleg*innen in der Forschung am meisten?
Neugier, Kompetenz, Interesse an den Menschen, Offenheit und wie bei allen Menschen einen wertschätzenden sozialen Umgang, Humor und Toleranz.
Was ist die großartigste wahre Geschichte, die Sie je gehört haben?
Dass Friedrich II. 1228/29 den einzigen friedlichen und zugleich erfolgreichen Kreuzzug auf reinem Verhandlungsweg durchgeführt hat.